24.09.2024
Besuch des Achava-Schülerforums im Landtag in ErfurtAm Montag kamen rund 350 Schüler*innen, darunter drei Klassen des SBBZ aus Weimar sowie Teilnehmende aus ganz Thüringen, im Erfurter Landtag zum Achava-Schülerforum zusammen.
In den Workshops wurde unter anderem der Krieg im Nahen Osten, die aktuelle politische Lage in Thüringen und den Holocaust thematisiert. Während des Tages verbrachten die Teilnehmenden gemeinsam Zeit im Landtag. In zwei Themenblöcken, die durch eine Mittagspause in der Kantine unterbrochen wurden, setzten sie sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinander.
Zu Beginn durften die Schüler*innen auf den Stühlen der Abgeordneten des Thüringer Landtags Platz nehmen, bevor es zu einem spannenden Austausch mit internationalen Referenten kam. Diskutiert wurden Themen wie Politik, Demokratie, Rassismus, Antisemitismus und Völkerverständigung. Ein besonderes Highlight, für die Schüler*innen des SBBZ, war das Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden und heutigen Filmregisseurinnen Eva Stocker. Nachdem sie ihre bewegende Geschichte mit den Schülerinnen geteilt hatte, wurde ein Ausschnitt ihres Films gezeigt. Dieser Dokumentation handelte über Eva Fahidi. Fahidi überlebte als 18-Jährige die Deportation nach Auschwitz sowie Lagerhaft und Zwangsarbeit in Allendorf, einem Nebenlager des KZ Buchenwald. Ihre Eltern und ihre Schwester wurden im KZ Auschwitz ermordet. Fahidi schrieb Bücher und trat in der Öffentlichkeit als erzählende Zeitzeugin auf. Sie warnte vor den Gefahren des zunehmenden Rechtspopulismus und rechtsextremer Gewalt. Dieser kombiniert historische Informationen und Aufnahmen mit Interviews von Auschwitz-Überlebenden wie Anita Lasker-Wallfisch, Esther Bejarano und Eduard Kornfeld, die von ihren erschütternden Erlebnissen im Konzentrationslager berichten.
Im Anschluss an die Vorführung hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, Eva Stocker Fragen zu stellen und sich mit ihr auszutauschen. Die Schüler*innen äußerten unterschiedliche Meinungen zur Veranstaltung. Einige betonten, dass sie „unglaublich spannend“ gewesen sei, insbesondere das Gespräch mit Eva Stocker, das viele von ihnen sehr berührte. Ihre Geschichte sowie der Film über Eva Fahidi hätten eindrucksvoll gezeigt, „wie wichtig es ist, sich an die Vergangenheit zu erinnern und sich gegen Ungerechtigkeit einzusetzen.“ Auch die Möglichkeit, auf den Plätzen der Abgeordneten zu sitzen, wurde als besonderes Erlebnis hervorgehoben. Gleichzeitig äußerten einige Schüler*innen den Wunsch nach „mehr praktischen Aktivitäten oder interaktiven Elementen, um stärker einbezogen zu werden.“ Kritisch wurde angemerkt, dass der „Zeitplan ein bisschen zu weit gefasst“ war, und nach der Diskussionsrunde „eine kürzere Pause“ wünschenswert gewesen wäre.
Ziel der Veranstaltung war es, den Blick zu erweitern und ein tieferes Verständnis für Menschenwürde und Mitmenschlichkeit zu fördern. |