04.01.2017
Klasse des Weimarer Berufsbildungszentrums „Janusz Korczak“ initiierte Spendenaktion für das Kinderhospiz Mitteldeutschland







"Große Schule, großes Herz": Das ist für das Berufsbildungszentrum "Janusz Korczak" an der Lützendorfer Straße kein leeres Schlagwort, sondern gelebte Wirklichkeit.

Die Klasse der Heilerziehungspfleger (HEP 16) regte eine Spendenaktion an, übernahm die Schirmherrschaft, und alle legten sich ins Zeug für das Kinderhospiz Mitteldeutschland. Es wurde gebacken, gebastelt, wurden Flohmärkte veranstaltet.

Am Dienstag konnten Schülersprecher Martin Risch und seine Mitschülerinnen und -schüler aus der HEP 16 Marcus Köhler vom Kinderhospiz Mitteldeutschland die stattliche Spende von 2229,18 Euro überreichen.

 

Weil sie nicht einfach einen Scheck überreichen oder das Geld überweisen wollten, setzte Mitschülerin Claudia Horn Kenntnisse und Fertigkeiten aus ihrem ersten Lehrberuf ein. Die gelernte Floristin, die derzeit am BBZ eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin macht, arrangierte Äste sehr geschmackvoll in einem Topf und dekorierte die Zweige mit Blüten aus gefalteten Geldscheinen.

 

"Gemeinsam stark für das Hospiz" machten sich zehn Klassen des BBZ von der Berufsfachschule über die Kinderpfleger und Sozialassistenten mit den unterschiedlichsten Aktionen.

Die Heilerziehungspfleger sammelten Sachspenden, um sie auf zwei Flohmärkten am 30. November und am 8. Dezember für den guten Zweck zu verkaufen. Allein dadurch kamen rund 1300 Euro zusammen. Klassenlehrerin Annett Fritsch ließ ihren Eleven freie Hand.

 

"Die Ideen sprudelten nur so", erinnert sie sich. Die künftigen Medizinisch-technischen Assistenten OP brachten ihren Spendenanteil durch einen Arbeitseinsatz in einer Einrichtung des betreuten Wohnens ein. Sie buken Weihnachtsplätzchen mit Bewohnern der Stiftung "Wohnen plus" in Tiefurt.

 

Es wurden ein Buchbasar und ein Sandwichbasar veranstaltet.

"Es war mit Abstand die größte Spendenaktion an unserer Schule", freut sich die stellvertretende Schulleiterin Andrea Lindig über das erfolgreiche soziale Engagement der Schülerinnen und Schüler. Der Anstoß war ursprünglich von der Landeswelle Thüringen gekommen, die zu Spenden für das Kinderhospiz aufgerufen hatte.

 

Marcus Köhler zeigte sich gerührt, dass Schüler und Lehrer "sich mit so viel Herzblut engagieren". Das Hospiz sei "komplett auf Spenden angewiesen". Derzeit leben dort acht Familien, maximal können zwölf Familien betreut werden.

Der Bedarf nach Plätzen ist groß. Ein altes Nebengebäude soll deshalb ausgebaut werden. Die Spende aus Weimar wird zur Finanzierung beitragen. Marcus Köhler lud die angehenden Heilerziehungspfleger ein, das Hospiz zu besuchen, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen.

 

"Eine tolle Gruppenleistung", sagte Schülersprecher Martin Risch bei der Übergabe, "wir freuen uns, dass wir helfen können."

 

 

Christiane Weber / 04.01.17 / TA