30.10.2019
Rezension: Mertens, Susanne: Das Innere Team mit Tieren – Tiere als Persönlichkeitssymbole in Psychotherapie und Beratung







Mertens, Susanne: Das Innere Team mit Tieren – Tiere als Persönlichkeitssymbole in Psychotherapie und Beratung, 2. Auflage, Ernst Reinhardt Verlag München 2019

Wenn man das Cover des Buches sieht, möchte man zugreifen und mit den abgebildeten Tieren spielen. Genau diesen reizauslösenden Aspekt des Materials nutzt Susanne Mertens in ihrer Tätigkeit als Psychotherapeutin, Beraterin und Supervisorin in der Arbeit mit dem von ihr so benannten „Inneren Team mit Tieren“.


C. G. Jungs Konzept der Archetypen lieferte die theoretische Grundlage, um Tiersymbole hinsichtlich ihrer Bedeutung für den menschlichen Reifungsprozess zu bewerten.
Dieses Konzept wird von der Autorin ausführlich erklärt und in Beziehung zu weiteren psychotherapeutischen Schulen gesetzt.
Dabei fokussiert sich Susanne Mertens z. B. auf Moreno, Satir, Schwartz und Schulz von Thun, deren Auffassungen sehr gut nachvollziehbar verdeutlicht werden.

 

Der 1998 durch Friedemann Schulz von Thun geprägte kommunikationspsychologische Ansatz des „Inneren Teams“ bezeichnet eine Technik, mit der man eigene Persönlichkeitsanteile, die sich als innere Stimmen bemerkbar machen, identifizieren und miteinander in Austausch bringen kann.
Dieser Ansatz wird durch die Autorin dahingehend modifiziert, als dass sie für die Aufstellung des „Inneren Teams“ eine klar begründete Auswahl von 50 Tieren verwendet. Im letzten Kapitel finden sich sehr interessante Assoziations- und Identifikationsvorschläge zur Arbeit mit den Tieren.

Der Einsatz des „Inneren Teams mit Tieren“ ist in unterschiedlichen Zusammenhängen wie Psychotherapie, Einzel- und Paarberatung oder Supervision denkbar und wird von der Autorin kreativ eingesetzt.
Sehr hilfreich finde ich die konkreten Anregungen zum methodischen Vorgehen in den einzelnen Settings sowie die eindrucksvollen Fallbeispiele aus Mertens Praxis.

 

Zahlreiche Abbildungen, Gedichte und Assoziationen lockern die Darstellung auf und machen das Lesen zu einer großen Freude.

 

Sybille Lenk