28.06.2013
Grundsteinlegung am BBZ Weimar




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Der kurze, doch heftige Regenschauer just zu Beginn der feierlichen Grundsteinlegung erzwang eine ungewollte Pause. Dann aber schritten die Beteiligten umso zügiger zur Tat.

Einer allerdings, der die Erweiterung und Modernisierung des Staatlichen Berufsbildungszentrums an der Lützendorfer Straße über Jahre hinweg maßgeblich befördert hat, begnügte sich bei dem festlichen Akt am Donnerstag, 27. Juni, mit einer Statistenrolle: Studiendirektor Egbert Wohler, der die Leitung des BBZ im August 2008 übernommen hatte, war vor zwei Monaten auf eigenem Wunsch aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt ausgeschieden.


"Wenn die Kräfte nicht mehr reichen, um Schüler und Baufortgang zu begleiten, ist es besser, aufzuhören", sagte Egbert Wohler (56), der im Landesprüfungsamt für Lehrer an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine neue Aufgabe gefunden hat. Seit seinem Amtsantritt vor fünf Jahren hatte er sich für das Bauvorhaben stark gemacht. Das jetzt, quasi "auf der Zielgeraden", aufzugeben, erfülle mit Wehmut, gleichwohl habe er "vollstes Vertrauen" in seinen Nachfolger Mario Häs.    

 
Hochwertige Ausbildung garantieren


"Qualifizierte Ausbildung ist die beste Investition in die Zukunft", betonte Staatssekretärin Inge Klaan aus dem Bauministerium. Es habe "sich gelohnt, gemeinsam zu kämpfen". Nach den Worten von Oberbürgermeister Stefan Wolf wurde am Donnerstag an der Lützendorfer Straße "der Grundstein für eine der größten Investitionen in der Weimarer Bildungsinfrastruktur der vergangenen Jahre gelegt".

Die Investition solle dazu führen, dass künftig alle rund 1400 Schüler, Lehrer und Angestellten des BBZ an einem Ort in modernen und zeitgemäßen Räumen vereint sind. Das Bauvorhaben ist ambitioniert, nicht nur was die baulichen Veränderungen betrifft. "Die zu investierende Gesamtsumme ist enorm und beläuft sich auf 7.135.211 Euro, nannte OB Stefan Wolf die exakte Summe. Dieses Geld hätte die Stadt als Schulträger nicht allein aufbringen können.    

Umso mehr freut es den OB, "dass wir EU-Gelder aus Brüssel erhalten". Von dem gesamten Investitionsvolumen stammen vier Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Eine erfolgreiche Bildungslandschaft sei eine Gemeinschaftsaufgabe, "und ich wünsche mir, dass wir diese Erfolgsgeschichte auch künftig fortschreiben können", unterstrich der OB. Damit werde so Schulleiter Mario Häs, "die gemeinsame Zukunft an einem Standort vorangetrieben".


Bis zum Abschluss der Modernisierungs- und Umbauarbeiten im August 2014 arbeiten auf dem Gelände an der Lützendorfer Straße etwa 45 Unternehmen an der Durchführung und Umsetzung der Baumaßnahmen: Ein weiteres ehemaliges Kasernengebäude, das über Jahrzehnte leer stand, wird saniert und um ein neues Dachgeschoss erweitert. Hinzu kommt ein eingeschossiger Ergänzungsbau, der später die zentrale Verwaltung und Fachpraxisräume mit Werkstattcharakter aufnehmen soll. Um die Freifläche für einen Campus zu erhalten, wird ein anderes Kasernengebäude zurückgebaut. Mit diesem zentralen Platz erhält das BBZ optisch eine neue Mitte.

 

Christiane Weber / 28.06.13 / TLZ